Grahn

[215] Grahn, Lucile, Tänzerin, geb. 1824 in Kopenhagen, debütierte auf dem königlichen Theater daselbst als Gretchen im »Faust«, wendete sich aber später ausschließlich der Tanzkunst zu und trat 1838 als Sylphide und Gypsi in der Großen Oper in Paris, dann in St. Petersburg mit dem größten Erfolg auf. Seit sie 1845 in London den seiner Zeit vielbesprochenen Wettkampf in dem Pas de quatre mit ihren drei altern Rivalinnen, Taglioni, Grisi und Cerrito, siegreich bestanden, glichen ihre Kunstreisen, auf denen sie fast alle Weltstädte Europas berührte, einem Triumphzug. Seit 1856 mit dem Tenoristen Friedrich Young vermählt, leitete sie 1858–61 das Ballett am Leipziger Stadttheater, 1870–76 das des Münchener Hoftheaters. Sie lebt in München.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 215.
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