[432] Groto, Luigi, genannt il Cieco d'Adria, ital. Dichter, geb. 7. Sept. 1541 in Adria bei Venedig, gest. 13. Dez. 1585 in Venedig, verlor acht Tage nach seiner Geburt das Augenlicht, betrieb aber trotzdem philosophische und literarische Studien mit solchem Erfolg, daß er schon im 15. Jahr als öffentlicher Redner auftreten konnte. 1565 wurde er zum Präsidenten der neugegründeten Akademie der Illustrati zu Adria ernannt. Seine Werke sind: »Orazioni volgari« (Vened. 1586 u. ö.; neu, das. 1817); »La Calisto« (das. 1575); die Tragödien »La Dalida« (das. 1572, aber viel früher verfaßt); »L'Adriana« (das. 1578, schon 1572 vorhanden) und »Isaac« (das. 1607); die Komödien »L'Emilia« (das. 1579), »Il tesoro« (das. 1583) und »L'alteria« (das. 1587); ferner: »Rime« (das. 1587), Übersetzungen, Briefe (»Lettere famigliari«, das. 1616) etc. Vgl. G. Grotto, La vita di Luigi G. (Rovigo 1777); Turri, Luigi G. (Lanciano 1885); Bocchi, L. G., il suo tempo, la sua vita e le sue opere (Adria 1886).