Ibn el Kisti

[727] Ibn el Kisti, Ali ibn Jusuf, arab. Wesir und Gelehrter, geb. 1172 in Kist, dem alten Koptos, in Oberägypten, gest. 1248 in Haleb, wo er von 1202 ab lebte und, gegen seine Neigung, den fürstlichen Diwan, d. h. die Zivil-, insbes. Finanzverwaltung, führen mußte, kann als ein Hauptvertreter der für den spätern Islam so charakteristischen enzyklopädischen Bildungsrichtung angesehen werden. Von den 20 oder mehr von ihm verfaßten, teilweise eine ganze Reihe von Bänden umfassenden Büchern ist uns namentlich die »Chronik der Ärzte«, leider nur in einem minderwertigen Auszug, erhalten, in der er zusammentrug, was über Leben und Schriften der griechischen, syrischen und muslimischen Forscher auf den Gebieten der philosophischen und exakten Wissenschaften damals bekannt war (hrsg. von Lippert, Leipz. 1903). Vgl. A. Müller, Über das sogen. »Ta'rîch el-hokamâ« des I. (in den Akten des 8. internationalen Orientalistenkongresses, Leid. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 727.
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