Diwan

[65] Diwan (pers.), Versammlung, Gesellschaft, Rat, Audienz. D. Humajun, der kaiserliche Rat, hieß früher die Kanzlei der Hohen Pforte. D. Terdschumani, s. Terdschuman. – D. heißt im Orient auch jedes Ruhebett, das aus einem ca. 30 cm hohen und wenigstens 1 m langen Holzgestell, einer mit mehr oder minder einfachem Stoff überzogenen Matratze und mehreren Kissen besteht, die, nebeneinander gegen die Wand gestellt, die Lehne bilden. Dem türkischen D. sind die mehr sofaartigen Ottomanen (s. d.) in Europa nachgebildet. Ferner nennt man D. eine Sammlung von Gedichten Eines Verfassers in alphabetischer Ordnung (s. Arabische Literatur, S. 658), soz. B. Diwan-i-Baki, die Gedichte des türkischen Dichters Baki. An die orientalischen Diwane lehnte Goethe seinen »Westöstlichen D.« an.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 65.
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