[251] Jesus Sirach (d. h. Jesus, Sohn Sirachs), jerusalemischer Jude, Verfasser der unter seinem Namen noch vorhandenen Sammlung von Sittensprüchen (lat Ecclesiasticus, Kirchenbuch, weil es bei öffentlichen Vorträgen über die Sittenlehre zugrunde gelegt und den Katechumenen als Lesebuch in die Hände gegeben ward). Das Buch, um 190 hebräisch geschrieben, hatte den Titel: »Meschalim«, d. h. Gnomen, Sprüche. Ins Griechische ward es von dem Enkel des Verfassers übersetzt, nach dem Prolog im J. 38 des Königs Ptolemäos Euergetes (Physkon), d. h. 132 v. Chr. Vom Urtext sind neuerdings große Bruchstücke aufgefunden worden (hrsg. von Cowley und Neubauer, Oxf. 1897; von Schechter und Taylor, Cambr. 1899; von Strack, Leipz. 1903). Vgl. die Kommentare von Fritzsche (Leipz. 1859), Moulton (Lond. 1896); deutsch mit Einleitung und Kommentar von Ryssel in den »Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments« (Freib. 1900).