Johanniswürmchen

[286] Johanniswürmchen (Glühwürmchen, Lampyris Geoffr.), Gattung der Weichkäfer (Malacodermata), Käfer mit kugeligen, großen, zusammenstoßenden Augen, kurzen Fühlern, halbkreisförmigem Thorax, dünnen, biegsamen Flügeldecken beim Männchen,[286] die Weibchen ohne Flügeldecken und Hinterflügel, larvenähnlich. Von den etwa 20 europäischen Arten ist L. splendidula L. (kleines J.) 9 mm lang, graubraun. mit zwei glasartigen Fensterflecken auf dem Halsschild, beim weißgelben Weibchen mit zwei Läppchen hinter dem Halsschild.

Fig. 1–3. Kleines, 4–6 großes Johanniswürmchen. 1a, b, 4 Männchen; 2,5 Weibchen; 3,6 Larve.
Fig. 1–3. Kleines, 4–6 großes Johanniswürmchen. 1a, b, 4 Männchen; 2,5 Weibchen; 3,6 Larve.

Die wurmförmige Larve hat sechs gespreizte Beine, einen sehr kleinen Kopf und am letzten Hinterleibsring eine Art von vorstreckbarem Trichter, den das Tier als aufsaugendes Werkzeug benutzt, um sich von dem Schleim der Schnecken, die ihm zur Nahrung dienen, zu reinigen. L. noctiluca L. (großes J.), 11 mm lang, hell pechbraun, ohne Fensterflecke, das Weibchen ohne Flügelstümpfe. Diese Art findet sich besonders in Westeuropa und Süddeutschland, an buschigen Orten in der Nähe von Wasser; das Männchen fliegt leuchtend an warmen Sommerabenden um Johannis und sucht das Weibchen, das leuchtend im Grase sitzt. Nach der Begattung erlischt das Leuchtvermögen. Das Weibchen legt seine gelben Eier an die Ei de, die bald auskriechenden, nur schwach leuchtenden Larven überwintern und verpuppen sich wenige Wochen vor der Schwärmzeit. Vgl. die Abbildung und Artikel »Leuchtkäfer«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 286-287.
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