Kartoffelschälmaschine

[697] Kartoffelschälmaschine, mechanische Vorrichtung, mittels der das Schälen der Kartoffeln schneller und sparsamer als mit der Hand ausgeführt werden kann. Bei der auch auf Obst anwendbaren Maschine von Herzog in Leipzig-Reudnitz wird von einer einzelnen, festgeklemmten Kartoffel durch ein an ihr entlang geführtes Messer die Schale in einem seinen Streifen abgel oft. Das Messer erhält seine Bewegung durch ein Schneckengetriebe und wird durch eine Spiralfeder best än dig leicht gegen die Kartoffel gedrückt. Diese Maschine soll in 11/2 Stunde 1 Ztr. Kartoffeln schälen. Bei der K. von Harff in Köln, die je nach ihrer Größe 50–250 kg unsortierte Kartoffeln in einer Stunde schält, werden letztere unter beständigem Berieseln mit Wasser auf einer schwach trichterförmigen Platte, die mit hakenförmigen Messern versehen ist und schnell rotiert, gleichfalls in Umdrehung versetzt und dabei den Messern beständig in andrer Richtung dargeboten, so daß die Schalen in ganz seinen Scheibchen abgelöst werden. Fig. 1 und 2 zeigen den Durchschnitt der Maschine und die Schälscheibe mit ihren Messern (Fig. 2 a). Der Deckel der Maschine dient als Wasserbehälter, aus dem das Wasser durch eine Brause auf die Kartoffeln herabrieselt. Die fertig geschälten Kartoffeln fallen durch eine seitliche Öffnung heraus, während Wasser und Abfall in der Mitte der Maschine abgeführt werden.

Fig. 1. Durchschnitt.
Fig. 1. Durchschnitt.
Fig. 2. Schälscheibe.
Fig. 2. Schälscheibe.
Fig. 2a. Messer. Harffs Kartoffelschälmaschine.
Fig. 2a. Messer. Harffs Kartoffelschälmaschine.

Während der Verlust beim Handschälen 25, selbst 30 Proz. beträgt, beziffert sich derselbe bei der Harffschen Maschine auf 10–12 Proz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 697.
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