Kartoffelschorf

[697] Kartoffelschorf (Kartoffelräude), eine Krankheit der Kartoffelknollen, die durch Bildung brauner, unregelmäßig-schüsselförmiger Vertiefungen mit ausgefressenen oder aufgeworfenen Rändern ausgezeichnet ist. Diese Stellen werden zuletzt geschwürartig, dringen tiefer in den Knollenkörper ein und verursachen dadurch bisweilen beträchtlichen Schaden. Die Schorfbildung pflegt von einzelnen stark wuchernden Leuticellen (s. d.) an der Knollenoberfläche auszugehen. Sie wird angeblich durch Bakterien oder durch einen Schleimpilz (Spongospora Solani) veranlaßt. Nasser, frisch gemergelter oder mit Kloakenkot gedüngter Boden begünstigt die Krankheit, der besonders zartschalige, weiße Kartoffelsorten am meisten ausgesetzt sind. Gute Durchlüftung des Bodens durch wiederholtes Behacken wird als Schutzmaßregel empfohlen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 697.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: