[304] Koloratūr (v. lat. color, Farbe), in der Solovokalmusik, namentlich in der Arie, eine Verzierung oder Figurierung der Melodie, die in laufenden und rollenden Tonreihen besteht und darauf berechnet ist, die Kehlfertigkeit der Sänger (Koloratursänger) zu zeigen. Das Kolorieren trat zu Ende des 16. Jahrh. in Italien auf und zwar ebenso im Orgelspiel wie im Kunstgesange, gelangte aber zur höchsten Blüte im Operngesange der neapolitanischen Schule im 18. Jahrhundert.