Lapidoth-Swarth

[190] Lapidoth-Swarth, Hélène (früher Hélène Swarth), niederländ. Dichterin, geb. 25. Okt. 1859 in Amsterdam, kam in frühester Kindheit nach Belgien, wo sie erst in Brüssel, dann in Mecheln lebte. Jetzt wohnt sie, seit 1894 verheiratet mit dem Schriftsteller Fritz Lapidoth, im Haag. Nachdem sie mit den beiden Bänden: »Fleurs du rêve« (1879), »Les Primanières« (1882) als französische Dichterin aufgetreten war, veröffentlichte sie, von Pol de Mont für ihre Muttersprache gewonnen, eine Reihe Gedichtbände, die in den drei Sammlungen »Poëzie« (Amsterd. 1892), »Verzen« (das. 1893) und »Gedichten« (das. 1902) vereinigt sind und ihre hohe Meisterschaft in Form und Sprache, besonders im Sonett, bekundeten; hierzu kommt »Octoberlover« (das. 1903). In Prosa veröffentlichte sie die Novellen- und Skizzensammlungen »Profieltjes« (Amsterd. 1899), »Van Vrouwenleven« (das. 1896), »Van Vrouwenleed« und »Van Vrouwenlot« (das. 1897) und »Ernst« (das. 1902). L. ist mit Jacques Perk die Vorläuferin der holländischen Moderne von 1880, der sie im Anfang mit angehörte, um sich später zu einer gemäßigten Richtung zu bekennen, von Alten und Jungen gleich anerkannt als Hollands hervorragendste Dichterin. Vgl. O. Hauser, Die niederländische Lyrik von 1875 bis 1900 (Leipz. 1901), darin auch Übersetzungen aus ihren Werken.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 190.
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