Mindoro

[860] Mindoro, eine der Philippinen (s. Karte »Hinterindien«), vom 13.° nördl. Br. durchschnitten, 175 km lang, 40–150 km breit, von Luzon durch die sichere San Bernardinostraße, von den Calamianen durch die mit Untiefen durchsäte Mindorostraße getrennt, mißt mit den umliegenden Inselchen (Marinduque 981 qkm, Lubang etc.) 11,073 qkm mit (1899) 172,711 Einw. Die nur in dem schmalen Küstenstreifen bekannte Insel scheint vulkanisch zu sein und erhebt sich im N. im Halcon zu 2700 m. Den wohlbewässerten Küstensaum bedeckt überall üppige Vegetation. Ackerbauende Malaien bewohnen in 18 Gemeinden die Küste; im Innern leben Manguianen in vielen kleinen Stämmen, auch Negrito. Hauptorte sind Calapan an der Nordküste und Mangarin an der Südwestküste; bedeutender ist Boac auf der Nebeninsel Marinduque mit (1899) 14,722 Einw. M. wurde 1569 von Juan de Salcedo entdeckt und erobert. Damals waren die Eingebornen als Seeräuber berüchtigt, und die Spanier setzten diesem Unwesen erst 1861 ein Ziel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 860.
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