Mitrailleuse

[913] Mitrailleuse (franz., spr. -trajös'), für verschiedene Feuerwaffenkonstruktionen gebrauchter Name. Der Grundgedanke ist bei allen, daß durch besondere Konstruktionen eine sehr große Feuergeschwindigkeit erreicht wird, was entweder durch Anordnung mehrerer Läufe geschieht, die nacheinander oder gleichzeitig abgeschossen werden, oder durch Einen Lauf, in dem sich die Schüsse sehr schnell folgen. Letztere haben in den modernen Maschinengewehren (s. d.) ihre bis jetzt höchste Vollendung erreicht. Zu den Mitrailleusen, die in Salven feuern, gehören unter andern die Reffye-M., von den Franzosen 1870/71 als can on à balles mit wenig Erfolg verwendet, 25 Läufe, 13 m m Kaliber, Feuergeschwindigkeit 5 Lagen = 125 Schuß in einer Minute; Mitrailleur Christophe und Montigny, 37 Läufe, 14 mm Kaliber, bis 8 Lagen = 296 Schuß in einer Minute; die österreichische M. Montigny, 37 Läufe, 11 mm, bis 13 Lagen = 481 Schuß in einer Minute. Mehrläufige, die Läufe nacheinander abfeuernde Mitrailleusen sind: das Gatling-Geschütz, 4–10 Läufe, 1,07–2,54 cm-Kaliber, bis 1000 (?) Schuß in einer Minute; Hotchkiß-Geschütz (Revolverkanone), 5 Läufe, 37 nun Kaliber, 60–80 Schuß in einer Minute (Hotchkiß' Revolverkanone für den Belagerungskrieg, 52 mm-Kaliber, 30 Schuß in einer Minute, seine »M.«, 9 Läufe, 16 mm-Kaliber, 150 Schuß in einer Minute). Weiteres s. Geschütz, S. 707.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 913.
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