Monaldeschi

[53] Monaldeschi (spr. -déski), Gian (Giovanni) Rinaldo, Marchese, ital. Günstling der Königin Christine von Schweden, gest. 10. Nov. 1657, schrieb sich Monaldesco. Er war einer der Führer der französischen Partei in Rom, trat im Frühjahr 1656, als die spanische Partei bei Christine in Ungnade fiel, als Oberstallmeister in ihren Dienst und begleitete sie auf ihren Reisen nach Frankreich, ward aber hier in der sogen. Hirschgalerie des Schlosses zu Fontainebleau auf ihren Befehl wegen Hochverrats förmlich zum Tode verurteilt und ermordet. Er soll den zwischen der Königin und Mazarin erörterten Plan, das Königreich Neapel zu erobern und Christine auf dessen Thron zu bringen, an Spanien verraten haben. Eine Liebesaffaire hat zwischen M. und Christine nie bestanden. Der Stoff ist in Romanen (van der Velde etc.) und Dramen (A. Dumas der Ältere, H. Laube etc.) mehrfach behandelt. Vgl. »Relation de la mort de M.« (Par. 1701); K. v. Martens, Causes célèbres du droit des gens, Bd. 1 (2. Aufl., Leipz. 1858); Bildt, Christine de Suède et le cardinal Azzolino: lettres inédites (Par. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 53.
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