[343] Palmgren, Karl Eduard, schwed. Pädagog, geb. 28. April 1840 in Vrigstad (Südschweden), studierte in Lund, wirkte darauf als Lehrer und begründete 1876 eine eigne »Praktische Arbeitsschule« in Stockholm, nachdem er schon in seiner frühern Stellung als Erster den Unterricht in der Handarbeit (vgl. Arbeitsschulen) und im Slöjd (s. d.) in Schweden eingeführt hatte. Diese »Praktische Arbeitsschule« ist auf drei Hauptprinzipien gegründet: körperliche Arbeit neben der geistigen, Wahlfreiheit in den Unterrichtsfächern und gemeinsame Erziehung von Knaben und Mädchen. Wegen des letzten dieser Grundsätze führt sie heute den Namen Palmgrenska Samskolan (gemeinsame Schule, Gesamtschule). Sie ist eine zwölfklassige Schule (Vorschule, Gymnasium, Realgymnasium und Oberrealschule), genießt eine jährliche Staatsunterstützung von 10,000 Mk. und verleiht seit 1888 dieselben Berechtigungen wie die Staatsschulen. P., noch heute Direktor der Anstalt, wirkte für die Ausbreitung der pädagogischen Grundsätze, auf denen seine Schule aufgebaut ist, sowohl durch Vortragsreisen als auch durch seine Schriften. Von diesen seien genannt: »Muster für Arbeitsschulen und Hausslöjd« (Stockh. 1881); »École pratique de travail pour l'enfance et la jeunesse« (das. 1882); »Sur l'importance du travail manuel dans l'éducation« (das. 1882); »Palmgrenska Samskolan, höhere Schule für Knaben und Mädchen, deren Zweck und Wirksamkeit« (das. 1892). Die wichtigsten pädagogischen Aufsätze Palmgrens erschienen gesammelt u. d. T. »Erziehungsfragen« als Bd. 6 von Chr. Ufers »Internationaler pädagogischer Bibliothek« (Altenb. 1904).