Pouvillon

[245] Pouvillon (spr. puwijóng), Emile, franz. Roman- und Novellenschriftsteller, geb. 1840 in Montauban (Tarn-et-Garonne), war Mitarbeiter an dem von Jules Vallès geleiteten Journal »La Rue«, kehrte aber bald in die Provinz zurück und schrieb von dort aus für Pariser Blätter. Bekannt wurde er durch den 1880 im »Temps« erschienenen Roman »Césette«, ein bemerkenswertes Erzeugnis der zeitgenössischen französischen Dorfgeschichte, das von der Akademie mit dem Preis Lambert ausgezeichnet wurde. Es folgten: »L'Innocent« (1884), »Jean de Jeanne« (1886), »Chante-Pleure« (1890), »Les Antibel« (1892) und ein Buchdrama: »Bernadette« (1894), in dem er ein rein poetisches Gegenstück zu Zolas »Lourdes« lieferte, »L'Image« (1897), »Le vœu d'être chaste« (1900), der vorzügliche, 1851 in den Pyrenäen spielende Dorfroman »Jep« (1904) und der Novellenband »Petites gens« (1905). Auf der Bühne des Odéon errang sein mit Dartois gearbeitetes düsteres Bauerndrama »Les Antibel« (1899) Erfolg, weniger sein historisches Drama »Le Roi de Rome« (1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 245.
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