Pustkuchen

[466] Pustkuchen (P.-Glanzow), Johann Friedrich Wilhelm, belletristischer und pädagogischer Schriftsteller, geb. 4. Febr. 1793 in Detmold, gest. 2. Jan. 1834 als evangelischer Geistlicher in Wiebelskirchen bei Ottweiler, erregte Aufsehen durch seine Fortsetzungen von Goethes Roman »Wilhelm Meisters Lehrjahre«. Gleichzeitig mit dem 1. Bande des gleichnamigen Werkes von Goethe erschienen: »Wilhelm Meisters Wanderjahre« (Quedlinb. 1821 -22, 3 Bde.) sowie »Wilhelm Meisters Tagebuch. Vom Verfasser der Wanderjahre« (Leipz. 1821), sodann »Gedanken einer frommen Gräfin« (Quedlinb. 1822), die[466] auch als »Wilhelm Meisters Wanderjahre. Zweite Beilage« bezeichnet wurden, und endlich »Wilhelm Meisters Meisterjahre« (das. 1824, 2 Bde.). Diese Werke sind im Grunde nichts andres als engherzige orthodoxe Schmähschriften gegen Goethe und wurden denn auch allgemein aufs abfälligste beurteilt, z. B. in Immermanns »Brief an einen Freund über die falschen Wanderjahre« (Münster 1823).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 466-467.
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