Ruptūr

[270] Ruptūr (lat., Bruch, Zerreißung, griech. Rhexis), Aufhebung des Zusammenhanges organischer Gebilde infolge von Gewalteinwirkung; im weitern Sinn auch jede Zusammenhangstrennung durch krankhafte Texturveränderungen (Erweichung, Eiterung, Brand). Von außen einwirkende Gewalten (Schlag, Stoß, Fall) führen meist durch übermäßige Dehnung die gewaltsame oder traumatische R. herbei. Tritt Dehnung eines Organs durch krankhafte Zustände ein, z. B. Ausdehnung der Harnblase durch sich ansammelnden und am Abfluß behinderten Urin, so dehnen sich die Wandungen aus, bis schließlich die übermäßige Spannung die Zerreißung, Berstung des Organs verursacht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 270.
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