[377] Servais (spr. ßerwä), François Adrien, Violoncellist, geb. 6. Juni 1807 in Hal bei Brüssel, gest. daselbst 26. Nov. 1866 auf seinem Landsitz, ging vom Violinspiel zum Cellospiel über und erlangte den Ruf des Paganini des Violoncells. 1848 übernahm er die Stelle eines Lehrers des Violoncellspiels am Konservatorium in Brüssel. S. war als Lehrer hochgeschätzt; seine Kompositionen (Konzerte, Phantasien) sind effektvoll, aber ohne höhern Kunstwert. Von seinen Söhnen war der ältere, Joseph, geb. 23. Nov. 1850 in Hal, gest. daselbst 29. Aug. 1885, sein Schüler und Nachfolger am Brüsseler Konservatorium, während der zweite, François Matthieu, geb. 1846, gest. 1901 in Asnières bei Paris, sich als Komponist ausgezeichnet hat und unter anderm für seine Kantate »La mort du Tasse« vom Konservatorium zu Brüssel mit dem Römerpreis gekrönt wurde.