Steinau

[893] Steinau, 1) (S. an der Kinzig) Stadt im preuß. Regbez. Kassel, Kreis Schlüchtern, an der Kinzig und der Staatsbahnlinie Frankfurt a. M.-Bebra, 195 m ü. M., hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, ein Schloß, Amtsgericht, Oberförsterei, Zigarren-, Wagen- und Steingutwarenfabrikation, Diamantschleiferei, Kunsttöpferei und Ofenfabrik, Dampfziegelei, 3 Sägewerke, Basalt- und Kalksteinbrüche und (1905) 2179 Einw., davon 82 Katholiken. S. erhielt 1290 Stadtrechte. – 2) (S. an der Oder) Kreisstadt im preuß. Regbez. Breslau, an der Oder, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Breslau-Glogau und der Eisenbahn Liegnitz-Kobylin, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, ein evang. Schullehrerseminar mit Waisenhaus, Amtsgericht, Tonwaren-, Möbel-, Kokosmatten-, Knopf- und Zuckerfabrikation, einen Oderhafen und (1905) 4269 meist evang. Einwohner. S. erhielt 1215 Stadtrecht. Am 11. Okt. 1633 siegte hier Wallenstein über die Schweden und Sachsen unter Thurn, der sich mit 12,000 Mann ergab. Vgl. Schubert, Urkundliche Geschichte der Stadt S. (Bresl. 1885); Täglichsbeck, Die Gefechte bei S. am 29. Aug. bis 4. Sept. 1632. Das Treffen vom 11. Okt. 1633 (Berl. 1889); Spohrmann, Geschichte des königlichen Schullehrerseminars zu S. (Bresl. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 893.
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