Sterculĭa

[944] Sterculĭa L. (Stinkbaum), Gattung der Sterkuliazeen, meist große Bäume mit wechselständigen, einfachen oder gelappten Blättern, eingeschlechtigen, filzigen, oft ansehnlichen, schön gefärbten, aber mehrfach kotartig riechenden Blüten in Rispen oder Trauben und meist holzigen Balgfrüchten. Etwa 80 Arten in den Tropen beider Hemisphären, am zahlreichsten in Ostindien und dem Malaiischen Archipel. S. foetida L. (Stinkmalve) ist ein großer Baum, der von Vorderindien bis Neusüdwales verbreitet ist und in Amerika kultiviert wird, mit großen, gefingerten Blättern, dunkel karminroten, orangegelb gescheckten, sehr stark und unangenehm riechenden Blüten und haselnußgroßen Samen, die geröstet gegessen werden und ein gutes Öl liefern. Auch die Samen von S. Chicha S. Hil. mit zweifäustegroßen Früchten in Brasilien und von S. urceolata Sm. auf den Sundainseln und Molukken werden gegessen. S. villosa Roxb. in Ostindien und S. ivira Sw, in Guinea liefern Bastfasern (Oodal, Udali), die in Indien zu Seilerwaren benutzt, auch zur Papierfabrikation empfohlen werden. S. tragacantha Lindl. in Westafrika liefert ein dem Tragant ähnliches Gummi.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 944.
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