Stradivāri

[75] Stradivāri, Antonio, der größte Meister des Violinbaues, geb. 1644 in Cremona aus einer alten Cremoneser Patrizierfamilie, gest. daselbst 18. Dez. 1736, war Schüler von Niccolò Amati, zeichnete seine ersten, für seinen Meister gearbeiteten Violinen mit dessen Namen. verheiratete sich 1667 und sing wohl um dieselbe Zeit an für eigne Rechnung zu arbeiten. Von seinen Söhnen wurden zwei ebenfalls Geigenbauer, nämlich Francesco, geb. 1. Febr. 1671, gest. 11. Mai 1743, und Omobono, geb. 14. Nov. 1679, gest. 8. Juli 1742. Beide arbeiteten gemeinsam mit dem Vater. S. baute eine sehr große Zahl Instrumente, und zwar ebenso vorzügliche Celli wie Violinen, Bratschen und Violinen der ältern Art (Gamben etc.), Lauten, Gitarren, Mandolinen etc.; seine letzte bekannte Violine ist von seiner Hand mit 1736 datiert. Sein Sohn Francesco zeichnete von 1725 ab mit seinem Namen, Omobono arbeitete einige Instrumente mit ihm zusammen, »sotto la disciplina d'A. S.«; er scheint mehr mit der Beschaffung des Materials und dem Vertrieb als mit dem Bau der Instrumente zu tun gehabt zu haben. Vater und beide Söhne ruhen in einem gemeinschaftlichen Grabe. Vgl. Fétis, Antoine S. (Par. 1856); Lombardini, Cenni sulla celebre scuola cremonese, etc. (1872); W. H., A. F. und A. E. Hill, A. S., his life and his work (Lond. 1902); Mandelli, Nuovi indagini su A. S. (Mail. 1902); v. Lütgendorff, Die Geigen- und Lautenmacher vom Mittelalter bis zur Gegenwart (Frankf. a. M. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 75.
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