[777] Tschikōsch (ungar. csikós, von csikó, »Füllen«), der ungar. Roßhirt, früher eine der originellsten Gestalten des Volkslebens im Alföld. Als steter Begleiter der auf den Pußten frei weidenden Pferde besaß er eine besondere Gewandtheit und Kühnheit im Einfangen und Bändigen der Pferde und wußte seinen leichten, mit einem starken Hammer und Beil am Ende versehenen Stock (Fokosch) mit großer Sicherheit zu schleudern. Die romantische, verwegene Gestalt des T. (eine typische Figur ungarischer Volksstücke) ist von Dichtern oft poetisch dargestellt worden, z. B. von Lenau, Petöfi und besonders von Karl Beck in seinem »Jankó, der ungarische Roßhirt«. Mit dem immer weiter um sich greifenden Ackerbau hat jedoch die Romantik des Csikóslebens schon längst aufgehört. T. nennt man heute den die weidenden Pferde bewachenden Roßhirten, dessen Anzug aus einem kurzen Hemd mit Flügelärmeln, langen, weiten Leinwandhosen (gatya), rundem Hut, mit Knöpfen geziertem Ledergurt und Zischmen (Stiefel mit Sporen) besteht. Vgl. Debrecziner Heide.