[814] Yap (Jap, Uap, Eap), zu den deutschen Karolinen (s. d.) gehörige Inselgruppe im westlichen Stillen Ozean, meist hoch und vulkanischer Natur, bestehend aus der Hauptinsel Yap, der Insel Ngoli, den Uluthi- oder Mackenzieinseln, Fais und den Sorol- oder Philippinseln, zusammen 247 qkm groß. Die Hauptinsel, 207 qkm groß, wird durch Buchten reich gegliedert. Die für Seeschiffe zugängliche Tomilbai schneidet sogar die Insel fast durch, und der schmale Isthmus, der erhalten blieb, konnte neuerdings aus Verkehrsrücksichten durchstochen werden. Ein Korallenriff umgibt die Insel, die, aus grüngrauen Schiefern und Basalt aufgebaut, sich zu einer bis 400 m hohen Hochebene erhebt; den Südwesten nimmt eine[814] fruchtbare Niederung ein. Das Klima ist tropisch warm und feucht. Im Gegensatz zur waldreichen Küstenlandschaft ist das Innere baumlos, von Steppencharakter. Die Bevölkerung bilden 6641 Eingeborne, deren vornehmere Kaste, die Pilup, das Küstengebiet, die niedrigere, Pimlingai, das Binnenland innehaben; ferner 63 Europäer, 11 Chinesen, 100 Chamorros, 16 Filippinos und einige Japaner. Y., reich an Kokospalmen, liefert jährlich gegen 800 Ton. Kopra für den Handel, auch ein wenig Schildpatt und Perlschalen. Der Bezirksamtmann der Westkarolinen hat auf der kleinen, der Hauptinsel vorgelagerten Insel Blelatsch seinen Sitz. Y. ist mit Menado (Celebes) und Schanghai in Kabelverbindung gebracht und durch ein Zweigkabel nach Guam an das amerikanische Pazifikkabel von San Francisco nach den Philippinen angeschlossen. Vgl. Karte »Deutsche Kolonien in der Südsee II« (bei Artikel »Karolinen«) und Tafel »Australier und Ozeanische Völker I«, Fig. 14 (Bd. 2).