173.

[70] vienne ce 12 de may 1781


Mon trés cher Pére!


In dem briefe, welchen sie mit der Post erhalten haben, sprach ich mit ihnen als wlnn wfr fn glglnwmrt dlo lrzbfocusi wmrln1. – Nun oprlcu fcu mblr gmnz meelfn aft funln2, mein liebster vatter; – von allem unrecht welches mir der Erzbischof von anbeginn seiner Regierung bis itzt angethan, von den unaufhörlichen schimpfen, von allen impertinenzen, und sottisen die er mir in das gesicht sagte, von den unwidersprechlichen Recht das ich habe von ihm weg zu gehen, wollen wir ganz schweigen. denn – da lässt sich nichts dawieder sagen; Nur will ich von dem sprechen was mich – auch ohne alle ursach einer kränkung – von ihm weg-zugehen verleitet haben würde. Ich habe hier die schönsten und NützlichstenConnaissancen von der Welt – bin in den grösten Häusern beliebt und angesehen – man erzeugt mir alle mögliche Ehre – und bin noch dazu dafür bezahlt – und ich soll um 400 fl: in Salzburg schmachten – ohne bezahlung, ohne aufmunterung – schmachten und ihnen in nichts nützlich seyn können, da ich es doch hier gewis kann. was würde das Ende davon seyn? – immer das nemliche; ich müsste mich zu tode kränken lassen, oder wieder weg-gehen. – ich brauche ihnen nichts mehr zu sagen, sie wissen es selbst. Nur noch dieses; – die ganze otmdt Wfln wlfo ocusn alfnl glocufcutl3 – die ganze Nobelool rldlt afr zh4 ich soll afcu fm nfcut alur lfn ihurln emooln5. – liebster vatter; man wird funln bmed aft ghtl wortl ksaaln6, aber – es sind ocuemngln, wfpplrn7 – alle niederträchtige Seelen sind so; sie sind bis zum Ekel hoh und stolz, und dann krflculn ofl wfldr8 – abscheulich; Die 2 elfbkmaalrdflnlr omuln dfl gmnzl omhlrly lfn9 besonders sagte der ocuemhculr10 zu Jemand Ich – ich kann dem gmnzin Mszmrt nfcut [70] hnrlcut glbln – lr umt gmnz rlcut. – mfr umttl lro os tuhn oseeln. – lr amentl fun fm mho wfl lfnln blttlebhbln11, ich habs gehört – fuima12. Dir lrzbfocusi lrklnnt olfn gmnzlo13 unrecht – hat er schon nicht öfter gelegenheit gehabt es zu lrklnnlnn14. – hat er sich darum glbloolrt15. Nein! – also weg damit. – wenn ich nicht glosrgt umttl16, daß es funln dmdhrch17 vielleicht nicht zha blotln18 gehen könnte, so wäre es schon emgot mndlrot19. – aber in der Hauptsache was kann lr funln tuhn? – nfcuto20; – wln osl wfool dmo lo afr ght glult, os ksnnln osl fm elfcut dln lrzbfocusi olfnl gnmdl lntblurln; – dfl blosedhng kmñ lr funln nfcut nlualn – und übrigens tuhn osl furl ocuhedfgklft – und daß es afr ght gluln wfrd21, bin ich ihnen Bürge – ich würde sonst dfloln ocurstt22 itzt nicht gltann umbln23 – obwohl ich ihnen gestehen muß, daß nach dieser beleidigung – ich – und hätte ich betteln müssen, weg gegangen wäre; denn, wer wird sich denn Cuioniren lassen; besonders wenn – mans besser haben kann. mithin – ifrcutln ofl ofcu – os tuhn ofl zha oculfn meo wlñ ofl bsol wmrln mhi afcu – zmnkln ofl afcu fn furln brfli rlcut mho; wlñ uhr wfr zwly wfooln, wfl dfl omcul otlut. – lassen oft ofen mblr nfcut dhrcu ocualfculeleyln vlrihurln. – olyn ofl mhi furlr uht24. – Adieu – ich küsse ihnen 1000 mal die hände und meine liebe schwester umarme ich vom herzen – mit nächster gelegenheit wird das Protrait, die Bänder, das Dinntuch und alles folgen – Adieu ich bin Ewig

dero gehorsamste Sohn

Wolfgang Amadè Mozart


Mein Compliment an ganz

Salzburg, besonders an die

katherl, und Marchand.

Fußnoten

1 Auflösung der Chiffren: wenn wir in gegenwart des erzbischof wären.


2 sprech ich aber ganz allein mit ihnen,


3 stadt Wien weisschon meine geschichte


4 Noblesse redet mir zu


5 mich ia nicht mehr ein führen lassen.


6 ihnen bald mit gute worte kommen,


7 schlangen, wippern –


8 kriechen sie wieder


9 leibkammerdiener sahen die ganze sauerey ein


10 schlaucher


11 Auflösung der Chiffren: ganzen Mozart nicht unrecht geben – er hat ganz recht. – mir hätte ers so tun sollen. – er machte ihn la aus wie einen bettelbuben,


12 infam.


13 Der erzbischof erkennt sein ganzes


14 erkennen


15 gebessert


16 gesorgt hätte


17 ihnen dadurch


18 zum besten


19 längst anderst


20 er ihnen thun? nichts


21 wen sie wissen das es mir gut gehet, so können sie la leicht den erzbischof seine gnade entbehren; – die besoldung kann er ihnen nicht nehmen – und übrigens thun sie thee schuldigkeit – und daß es mir gut gehen wird,


22 diesen schritt


23 getann haben


24 firchten sie sich – so thun sie zum schem als wenn sie bose wären auf mich – zanken sie mich in ihren brief recht aus; wenn nur wir zwey wissen, wie die sache steht. – lassen sie sich abernicht durch schmeicheleyen verfuhren. – seyn sie auf ihrer hut. –

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 70-71.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Strindberg, August Johan

Gespenstersonate

Gespenstersonate

Kammerspiel in drei Akten. Der Student Arkenholz und der Greis Hummel nehmen an den Gespenstersoirees eines Oberst teil und werden Zeuge und Protagonist brisanter Enthüllungen. Strindberg setzt die verzerrten Traumdimensionen seiner Figuren in steten Konflikt mit szenisch realen Bildern. Fließende Übergänge vom alltäglich Trivialem in absurde Traumebenen entlarven Fiktionen des bürgerlich-aristokratischen Milieus.

40 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.

468 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon