Reise nach Berlin

[282] Die Reise nach Berlin trat Weber im neuerkauften, comfortablen Coupé, in dessen Fond er sich mit Carolinen schmiegte, während »Ali«, der große Lieblingshund, auf die Decken zu ihren Füßen gestreckt, diese behaglich wärmte, in heiterer und unbefangenerer Stimmung an, als man nach diesen Vorgängen und Angesichts der Bedeutung, welche die kommenden Wochen für seinen Ruhm haben mußten, erwarten durfte. Diese Leichtigkeit der seelischen Verfassung, diese, so zu sagen, unwillkürliche Sorglosigkeit hat, wie ein goldener Grund von froher Ahnung, die Tage vor der Aufführung des »Freischützen« für Weber durchleuchtet und ihn nicht verlassen, so sehr er sich auch der Wagnisse bewußt war, die seine Partitur enthielt. Gott half ihm, er konnte nicht anders! –

Am 2. Mai verließ er Dresden, langte am 4. in Berlin an und wurde von Beer's in ihrer Stadtwohnung in der Behrenstraße mit Freude und Liebe empfangen.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 282.
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