[5] Die Einwohner von Kufa kamen zum Chalifen [Rand: Alaim.] Omar, dem Sohne Alchatab's, sich über ihren Statthalter Saad, den Sohn von Ebiwakaß, zu beschweren. – Wie soll ich's denn anfangen, um die Bewohner von Kufa einmal zufrieden zu stellen! rief Omar aus. Schicke ich ihnen einen Mann voll Sanftmuth und Seelengüte, so klagen sie über seine Schwachheit, und sende ich ihnen einen voll Kraft und energischer Thätigkeit, so schreyen sie über Unterdrückung. Mogaira, der Sohn Schaaba's, der sich eben gegenwärtig befand, nahm das Wort: Wenn du mir glaubst und folgst, Fürst der Rechtgläubigen, so sollst du, hoffe ich, zufrieden seyn. Weil das Volk von Kufa schon einmal an jedem Statthalter etwas auszusetzen findet, so ist es immer besser für dich, du sendest ihnen einen strengen als einen milden. Denn diesen werden sie ob seiner Milde loben, und seine Schwäche auf deine Rechnung schreiben; jenen hingegen werden sie der Härte und Grausamkeit beschuldigen, während die Energie, mit der er die Zügel zusammenhält,[5] dem Staate und dir zu Gutem kömmt. – Wie ich sehe, sprach Omar, so verstehst du dich aufs regieren, Mogaira; auch fehlt es dir nicht an Energie, geh' nun selbst als Statthalter nach Kufa. Mogaira gieng, und füllte seinen Posten mit Ruhm und Vortheil unter dem Chalifate Omars und Osmans und Moawias, bis an seinen Tod.