422. Hooidonck.

[504] Mündlich.

C.P. Serrure im Kunst- en Letter-Blad. 1842. S. 11.


Die vormalige Abtei Sankt Bernhard an der Schelde besaß viele Güter und Ländereien in der alten Markgrafschaft Antwerpen. Zu diesen gehörte ein Busch, den man Hooidonck nennt und der zwischen Zoersel und Westmalle liegt; dieser wurde der Abtei im Jahre 1233 von Herzog Heinrich II. von Brabant geschenkt. In demselben war ein Häuslein gebaut, welches der Provisor, oder Aufseher der Klostergüter, bewohnte. Während mehr denn fünf Jahrhunderten blieb die Abtei in ungestörtem Besitze von Hooidonck; bei der französischen Revolution aber wurde der Busch in Beschlag genommen und verkauft.[504]

Seit der Zeit fliegt öfters in der Nacht ein großer schwarzer Vogel durch den Busch, und der ruft mit einer gräßlichen Stimme: »Hu! hu! hu! wu! wu! wu!« Dieser Vogel ist der Geist des Provisors, der noch von Zeit zu Zeit kommt, um nach den ehemaligen Gütern der Abtei zu sehen.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 504-505.
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