22. Die Lumme.

Aus Schweden.


Eines Tages langten unser Heiland und St. Petrus an einem See an. Der Heiland nahm ein bißchen Erde und erschuf daraus allerlei Wasservögel und warf sie ins Wasser hinaus. St. Petrus stand dabei und sah das alles mit an. Zuletzt bat er um die Erlaubnis, auch einen Vogel zu machen. Ja, der Heiland gab ihm ein wenig Stoff und hieß ihn versuchen. St. Petrus ging an die Arbeit und klatschte einen Vogel zusammen, vergaß aber ganz, ihm Füße zu geben. Da der Vogel in[36] den See hinauskam, deuchte es dem Herrn Sünde um ihn, er ergriff einen Stoff, bildete Füße und warf sie nach dem Vogel, eben als dieser im Begriff war, hinauszuschwimmen. Da blieben sie hängen, wo sie den Vogel trafen, nämlich am Schwanze, und daher kann die Lumme noch heutzutage nicht auf ihren Beinen gehen, sondern fliegt nur in der Luft und schwimmt nur im Wasser.[37]

Quelle:
Dähnhardt, Oskar: Naturgeschichtliche Märchen. 7. Aufl. Leipzig/Berlin: 1925, S. 36-38.
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