1399. Hexenhalfter.

[239] Als der Bursche auf seinem Gaul ritt, meinte er: »Das Ross trämpelet näiwä nitt güet«, suchte einen Schmied auf und liess es beschlagen. Am folgenden Morgen wollte des Meisters Frau gar nicht aufstehen. Der Knecht fasste Argwohn und erzählte alles. Jetzt gingen Knecht und Meister miteinander ins Stübli und forderten die Frau auf, ihnen Hände und Füsse zu zeigen. Weil sie sich weigerte, zogen sie selber die Decke ab und staunten nicht wenig, als die Frau an Händen und Füssen mit Hufeisen beschlagen war.


Katharina Gamma, 50 Jahre alt, Wassen.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 239.
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