1181. Der Rosenkranz betende Geist.

[92] In des Jäggis uraltem, jetzt abgebrannten Hause zu Schattdorf spukte in einer Kammer ein Geist in Gestalt eines Weibervölkleins. Alle Abende, wenn die Leute den Rosenkranz[92] beteten, kam dieses über die Kammerstiege herunter und in die Stube herein, setzte sich zum Ofen und betete mit ihnen. Auf den Rat eines Geistlichen untersuchten sie das ganze Haus; sie fanden im Keller einen grossen Geldschatz, und von da an erschien das Wybervölchli nicht mehr.


Frau Inderkum.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 92-93.
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