8. Der wolf.

[166] Ein wolf begegnet, während er dahinläuft, dem schneider-russen und sagt: »Russe, ich fresse dich!« Der russe sagt: »Halt! Erst nehme ich mass, um dir einen überzieher zu nähen.« Der russe fasst den wolf beim schwanz und beginnt [ihn] mit dem arschinmass zu prügeln, aber der wolf befreit sich und läuft dem russen davon.

Dann begegnet der wolf einem widder und sagt zu ihm: »Widder, ich fresse dich!« Der widder sagt: »Halt! Stelle dich mit offnem maule hin, ich komme selbst [freiwillig] den berg heruntergelaufen und springe dir ins maul.« Der wolf steht da und sperrt das maul auf, und der widder galoppiert herunter und stösst den wolf [mit den hörnern] um. Der wolf läuft erschrocken vor dem widder davon.

Indem er [dann] weiter geht, begegnet er einem stier und sagt: »Stier, ich fresse dich!« Der stier sagt: »Du frisstest [mich], wenn du kannst! [Aber] erst sehe ich durch dich hindurch. Stelle dich rückwärts hin!« Der wolf stellt sich rückwärts hin, und der stier rennt [auf ihn] los und wirft den wolf mit den hörnern stossend zu boden.

[167] Der wolf erschrickt und läuft, ohne den stier auch nur anzusehen, weg.

Indem er dahinläuft, begegnet der wolf einer weissen stute und spricht: »Weisse stute, ich fresse dich!« Die weisse stute sagt: »Du frisstest [mich], wenn du kannst! Fang von hinten zu fressen an!« Der wolf geht hinter das pferd. Die weisse stute tritt den wolf [mit dem huf] an die stirn, und der wolf stirbt.

Die geschichte mehr dorthin, ich mehr hierher!

Quelle:
Wichmann, Yrjö: Volksdichtung und Volksbräuche der Tscheremissen. Helsinki: Suomalais-Ugrilainen Seura, 1931, S. 166-169.
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