[123] Der wassergeist und der bär säten rüben. Der wassergeist sagte: »Der untere teil (kommt) mir (zu)!« und der bär sagte: »Ich nehme den oberen teil!« Im herbst waren die rüben zum aufnehmen gereift, und jetzt teilen der wassergeist und der bär ihre rüben unter sich. Der bär nahm den oberen teil, der wassergeist nahm den unter der erde befindlichen teil (eig. den teil aus der erde). Der bär isst die rübenstengel, aber er wird nicht satt. »Es schmeckt nicht gut!« sagt er.[124]
Der bär sagt dem wassergeist: »Wohlan! Lass uns zusammen roggen sähen! Jetzt aber nehme ich den unteren, an der erde befindlichen teil, du bekommst jetzt den oberen teil!« Sie säten, schnitten darauf den roggen und trugen nach der ernte die garben nach hause. Darauf draschen sie, und der wassergeist nahm das getreide, der bär aber das stroh. Der bär fing an zu essen und sagt schon: »Du betrügst mich ja! Du gabst mir die rübenstengel, aber nahmst selbst die rüben. Jetzt nahm ich den unteren teil des roggens, und auch das schmeckt nicht gut: der roggen kam dir zu, mir blieb das stroh übrig! Mit dir will ich nicht mehr zusammen säen!« Der bär ging in den wald weg und säte hernach sowohl seine rüben als seinen roggen allein.