Bergleinfink (Linaria rufescens)

[311] In den Alpen ersetzt ihn der Bergleinfink, Rothzeisel oder Rothleinfink (Linaria rufescens und minor, Acanthis, Aegiothus, Linacanthis und Linota rufescens, Bild S. 299). Bei ihm sind Hinterkopf, Halsseiten, Rücken, Bürzel und Seiten auf gelblich rostbraunem Grunde mit dunkelbraunen Längsflecken geziert, Zügel und Kehlfleck schwarzbraun, Stirne und Vorderscheitel dunkel karminroth, Gurgel, Oberbrust und Bürzel blaß rosenroth, infolge der weißen Ränder der Federn schwach graulich gesperbert, die übrigen Untertheile weißlich, mit Rosenroth überhaucht, die unteren Schwanzdecken schwärzlich in die Länge gefleckt, die Flügel und Schwanzfedern schwärzlichbraun, außen schmal schmutzigweiß gesäumt, die letzten Armschwingen, Schulterfedern und die großen Flügeldeckfedern breit lehmfarbig umrandet, wodurch zwei deutliche Flügelbinden entstehen. Das Auge ist dunkelbraun, der Schnabel gelblich, an der Spitze und an den Kanten dunkel, der Fuß schwarz. Die Länge beträgt einhundertundfunfzehn, höchstens einhundertundzwanzig Millimeter.

Das Brutgebiet dieser Art, über deren ständiges Auftreten in den Alpen wir erst durch Tschusi Kunde erhalten haben, umfaßt einerseits Schottland, andererseits die östlichen, insbesondere die Salzburger Alpen, woselbst er, beispielsweise bei Tamsweg im Lungau, nicht selten brütet.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Fünfter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Zweiter Band: Raubvögel, Sperlingsvögel und Girrvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 311.
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