Nascher (Otiorhynchus ligustici)

[133] Die befallenen Pflanzen werden im ersten Jahre gelb, im nächsten roth und sterben ab, weshalb man der Vermehrung des Käfers durch Einsammeln und Tödten desselben entgegenwirken muß. – Bei der Menge von pflanzenfressenden Lappenrüßlern, welche so leicht auf keine bestimmte [133] Pflanze ausschließlich angewiesen sind und an ihren Geburtsstätten bleiben müssen, es sei denn, daß die Wasserfluten sie anderwärts an das Land spülen, darf es nicht Wunder nehmen, daß diese und jene Art verderblich an unseren Kulturen auftreten kann. So der gefurchte Dickmaulrüßler (Otiorhynchus sulcatus), eine kleinere Art mit unregelmäßig den schwarzen Körper deckenden Fleckchen aus graugelben Schuppenhaaren, auf den jungen Trieben des Weinstockes, während seine Larve die Wurzeln der Primeln, Erdbeeren, Steinbreche, Aschenkräuter und andere benagt. Der sogenannte Spitzkopf (O. nigrita), dem vorigen ähnlich, aber noch grauer, und der braunbeinige Lappenrüßler (O. picipes) haben dann und wann gleichfalls die Rebenschosse oder Pfropfreiser geschädigt, der Liebstöckel-Lappenrüßler, Nascher (O. ligustici) die Pfirsichen. Diese und andere in gleicher Weise sich unnütz erweisenden Arten müssen sorgfältig abgelesen werden, sobald sie sich zeigen, ehe die Weibchen ihre Eier abgelegt haben, und man wird sich ihrer bald entledigen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 133-134.
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