[189] Der Kohl-Erdfloh (Haltica oleracea, Fig. 3) richtet seine Lebensökonomie anders ein. Er überwintert, paart sich im Frühjahre, und die Weibchen legen ihre Eier an die verschiedensten Pflanzen, an welchen die Larve nachher äußerlich lebt. Ich fand sie beispielsweise in Menge an dem schmalblätterigen Weidenröschen (Epilobium angustifolium). Sie ist graubraun von Farbe und igelborstig. Am glänzend schwarzen Kopfe erkennt man die kegelförmigen Fühler, je ein einfaches Auge hinter denselben. Die Mundtheile stimmen mit denen der vorigen. Auf sämmtlichen Ringen stehen je zwei Reihen erhabener Warzen, von welchen jede mit einem Borstenhaare versehen ist. Auf diese Weise stellt sich der Rücken, wenn man ihn von der Seite sieht, regelmäßig gezackt dar, indem jedes Glied zwei Zacken liefert. Das letzte unterscheidet sich in seiner Bildung von den übrigen insofern, als ihm vermöge seiner Kleinheit nur eine Warzenreihe zukommt und sich sein Fuß etwas lappig zu zwei Nachschiebern erweitert, wie sie die Schmetterlingsraupen haben.
Erwachsen ist sie etwa 6 Millimeter lang. Am 21. Juli sammelte ich deren mehrere in diesem Zustande ein und erhielt am 10. August die ersten Käfer; die Verwandlung erfolgt in der Erde in einem weichen Gehäuse. Ein Zeitraum von sechs Wochen reicht aus, um alle Stände bis zu der Entwickelung des Käfers gedeihen zu lassen, falls nicht Kälte und zu große Feuchtigkeit hinderlich sind, und zwei Bruten im Jahre dürften immer zu Stande kommen. Der Kohlerdfloh ist länglich eiförmig, reichlich 4 Millimeter lang, durchaus dunkel olivengrün, mehr oder weniger blau schillernd, nur die Fußglieder und Fühler sind schwärzlich. Die Oberseite ist sehr fein und dicht punktirt, das Halsschild vor seinem Hinterrande seicht quer eingedrückt und daselbst am breitesten, aber noch nicht so breit wie die deutlicher und unregelmäßig punktirten, hinten gemeinsam abgerundeten Flügeldecken.