[352] Daß der kleine Kohlweißling (Pieris rapae) ein getreuer Begleiter des großen ist, wurde bereits erwähnt. Er spannt durchschnittlich 5 Centimeter und gleicht dem vorigen sehr in der Färbung, nur ist das Schwarz der Vorderflügelspitze matter und weniger ausgedehnt, der schwarze Wisch am Innenrande fehlt dem Weibchen meist, dagegen hat das Männchen öfters einen schwarzen Fleck auf der Oberseite der genannten Flügel. Die Puppe ist wie die vorige gebildet, grün oder grünlichgrau von Farbe, schwarz punktirt und mit drei gelben, mehr oder weniger deutlichen Längslinien gezeichnet. Dagegen unterscheidet sich die Raupe wesentlich. Sie ist schmutziggrün, infolge dichter und kurzer Behaarung etwas sammetartig und auf dem Rücken und an den Seiten mit je einer feinen, bisweilen etwas unterbrochenen, gelben Längslinie, gezeichnet, die äußere in Begleitung der schwarz umrandeten Luftlöcher. Sie frißt dieselben Pflanzen wie die vorige, sitzt aber auch gern an der wohlriechenden Reseda. Obgleich sie behufs der Verwandlung, gleich der vorigen, andere Orte aufsucht, so kann man sie doch öfters auch an den Blattrippen der Futterpflanzen antreffen; auch erscheint sie in der Regel unverwandelt länger im Jahre. Ich fand noch am 29. Oktober eine an einer Wand, welche sich eben den Gürtel um den Leib gelegt hatte. Von einigen anfangs September eingesammelten, der Verpuppung sehr nahe stehenden Raupen, lieferten die ersten am 27. genannten Monats schon die Schmetterlinge, so daß hier ebenfalls unter günstigen Verhältnissen die zum Ueberwintern bestimmten Puppen einer dritten Brut angehören können.