[426] Der Kieferngallen-Wickler (Retina resinella, Fig. 1) gehört zu denjenigen Wicklern, deren dunkle Vorderflügel sich durch zahlreiche Wellenlinien von meist Silberglanz vortheilhaft auszeichnen und deren Raupen in verschiedener Weise den Trieben und dem jungen Holze der Nadelbäume nachtheilig werden. Er ist tief dunkelbraun auf den Vorderflügeln in derselben oder sehr ähnlicher Weise, wie unsere Abbildung zeigt, versilbert, und fliegt bereits an den schönen Maiabenden zwischen den Kiefernnadeln umher. Die Nachwehen seines Erscheinens werden zunächst im Herbste ersichtlich und zwar durch Harzthränen unterhalb des für das kommende Frühjahr vorbereiteten Knospenquirles, von welchem sie immer noch durch einige Nadelpaare geschieden sind. Untersucht man dieselben näher, so findet man einen Gang, welcher bis zum Marke führt und von einer kleinen Raupe bewohnt wird, welche durch ihre Thätigkeit eben jenen Harzausfluß erzeugt hat. Derselbe wird im Laufe des nächsten Jahres bedeutend größer, bis er zuletzt endlich den Umfang einer Lambertnuß erreicht, eine schmutzigweiße Farbe bekommt und am Grunde des mittlerweile herausgewachsenen Quirles leicht in die Augen fällt (Fig. 2). Es liegen mithin fast zwei Jahre zwischen der Zeit, zu welcher das Weibchen seine Eier absetzte, und dem Frühlinge, in welchem die gelblich rothbraune, 11 Millimeter lange Raupe mit dickem schwarzen Kopfe in der sogenannten Galle zur Puppe wird. Diese ist schwarz und läßt nicht lange auf die Entwickelung warten, falls die Raupe nicht von der Seite 325 erwähnten und hier dargestellten Glypta resinanae (Fig. 3) angestochen war. Nimmt man die Puppe aus ihrem Lager, so entwickelt sie sich niemals.