Rothschwänziger Blasenfuß (Heliothrips haemorrhoidalis)

[568] Der rothschwänzige Blasenfuß (Heliothrips haemorrhoidalis) lebt das ganze Jahr hindurch in allen Altersstufen an Gewächsen warmer Glashäuser, wie z.B. an der indischen Ficus retusa und an Begonia cebrina; er sitzt an der Blattunterseite junger Triebe, welche durch den Saftverlust abwelken, saugt gewöhnlich des Nachts und paart sich auch zu dieser Zeit.


Männchen des rothschwänzigen Blasenfußes (Heliothrips haemorrhoidalis), stark vergrößert.
Männchen des rothschwänzigen Blasenfußes (Heliothrips haemorrhoidalis), stark vergrößert.

Das befruchtete Weibchen legt seine weißen, länglichrunden Eierchen meist einzeln an die Unterseite der Mittelrippe. Nach acht bis zehn Tagen schlüpfen die Lärvchen aus, welche eine blaß röthlichgelbe Farbe, keine Nebenaugen, keine Flügel und weiße Fühler haben, an denen sich nur drei Glieder unterscheiden lassen. In Zwischenräumen von gleicher Dauer häuten sie sich dreimal, bekommen bei der letzten Häutung Flügelstumpfe und sind in diesem ihren Puppenstande sehr wenig beweglich, nehmen auch keine Nahrung zu sich, weil der ganze Körper von einer ringsum geschlossenen Haut umgeben ist. In einem Alter von vier Tagen fängt die Puppe an, sich dunkler zu färben, nur Fühler, Beine und Flügel bleiben weiß. Sechs bis acht Tage später, nachdem es die Nymphenhaut abgestreift hat, bekommt das vollkommene Insekt mit der Ausfärbung und Fortpflanzungsfähigkeit seine volle Reife, erscheint dann mit Ausnahme der rothbraunen Hinterleibsspitze schwarzbraun mit blaßgelben Fühlern und Beinen und trübweißen Flügeln, und hat eine Länge von höchstens 1,12 Millimeter. Diese und so manche andere Art, die der Gärtner wohl unter dem Namen der »schwarzen Fliege« zusammenfaßt, richtet in Warmhäusern durch ihre Häufigkeit oft nicht unbedeutenden Schaden an.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 568.
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