Verwandte Buckelwanze (Tingis affinis)

[607] Abgesehen von einigen wenigen Gattungen, deren wichtigste, Syrtis, zahlreiche Vertreter in Amerika aufweist, bei welchen die Vorderbeine zu Raubfüßen umgestaltet und Nebenaugen vorhanden sind, wären hier zunächst die außerordentlich zierlichen Blasen- oder Buckelwanzen (Tingis) zu nennen. Weil sie die Länge von 4 Millimeter meist kaum erreichen, werden sie im Freien leicht übersehen. Eine schwielige oder blasenartige Auftreibung mitten auf dem Halsschilde, welches sich nach hinten, das Schildchen bedeckend, verlängert und wie die netzförmig geaderten und gebuckelten Flügeldecken an den Seiten blattartig erweitert, sowie ein knopfförmiges Ende der dünnen Fühler bilden die Eigenthümlichkeiten dieser hübschen Schnabelkerfe. Meist halten sich die zahlreichen Arten an bestimmten Pflanzen auf. Die verwandte Buckelwanze (Tingis affinis, Fig. 1, S. 608) findet sich auf sandigem Boden unter Feldbeifuß oder an Graswurzeln gesellig und zeichnet sich durch braune Körperfarbe, glashelle, braun geaderte Hautsäume, dunklere Fühlerspitzen und durch einen sternförmigen Fleck auf der Mitte jeder Flügeldecke aus. Die fünf langen Stirnstacheln hat sie mit den meisten Gattungsgenossen gemein.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 607.
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