Getupfter Vielfuß (Julus guttulatus)

[626] Der getupfte Vielfuß (Julus guttulatus), unsere kleinste, dünnfadenförmige Art, von blaßbrauner Farbe und mit einer Reihe fast blutrother Flecken an jeder Seite des Körpers gezeichnet, [626] kommt hier und da in größeren Mengen in Gärten oder auf Feldern vor und richtet dann nach verschiedenen Seiten hin Schaden an. Am empfindlichsten wird er durch das Ausfressen keimender Samen, so daß die gelegten Bohnen-, Kürbis- oder Gurkenkerne, besonders auch die ausgesäeten Rüben, nicht zum Aufgehen gelangen. Weiterfrißt er die fleischigen Wurzeln des Gemüsegartens an, benagt herabgefallenes Obst; noch unangenehmer wird er aber dadurch, daß er sich in die reifenden Erdbeeren, und zwar die größeren Sorten, sehr gern einbohrt und von dem saftigen Fleische zehrt. – Man kennt noch zahlreiche, wohl an einhundertundfunfzig Arten mit oder ohne Enddorn, welche alle darin übereinstimmen, daß die Augen in Mehrzahl vorhanden, die Fußplatten unbeweglich sind und der erste Körperring die übrigen an Länge übertrifft. Andere, der äußeren Erscheinung nach fast ebenso gebildete, aber durch längere Fühler und Beine, bewegliche Fußplatten und durch noch andere Merkmale von jenen verschiedene Arten sind neuerdings unter mehrere Gattungen vertheilt worden.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 626-627.
Lizenz:
Kategorien: