80. Gattung: [99] Mycetoporus Mnnh.

Endgld. der Kf.-Ts. als kleine, nadelförmige Spitze aus dem ApikalR. des vorhergehenden Gld. vorragend.


Die schlanken, glänzenden Arten sind vorherrschend rostrot gefärbt. Sie leben unter feuchtem Moos u. abgefallenem Laube.


1'' F. den HR. des Hsch. beträchtlich überragend, die vorletzten Gld. nicht oder nur schwach quer:


Untergattung: Ischnosoma Thoms.


2'' Fld. beträchtlich länger als breit, das grosse 5. Hlb.-Tergit am SpitzenR. mit weissem, schmalem, häutigem Saume. Variabel gefärbt, rostrot, die Fld. oft zum Teile dunkel.

3'' F. lang u. gegen die Spitze ziemlich stark verbreitert, das Endgld. gross, kurzoval. Rückenreihe der Fld. aus 7–12 Punkten bestehend. Körper in der Regel etwas grösser. 3,5–4,5 mm. – (M. biplagiatus Fairm.) – Unter Moos selten.

longicornis Mäkl.

3' F. etwas kürzer, dünner, gegen die Spitze schwach verbreitert, das Endgld. wenig gross. Rückenreihe auf den Fld. nur aus 4–7 Punkten bestehend. 3–4 mm. – (M. pallidus Mnnh.) – T. 47, Fg. 3. – Unter abgefallenem Laube im ersten Frühjahre, häufig.

splendidus Grav.

2' Fld. so lang als zusammen breit, die Rückenreihe aus ca. 7 Punkten bestehend, F. viel dünner als bei den vorigen, zur Spitze schwach verbreitert, das Endgld. grösser, länglichoval, das 5. grosse Hlb.-Tergit am SpitzenR. ohne häutigen Saum. Gelbrot, FBasis u. Hsch. heller, Hlb. dunkler rostfarbig, die Basis, dann der HR. des 5. Tergites u. des 6. heller rot. 3,8–4 mm. Hierher eine neue Art aus Bosnien (Ivan), für die ich den Namen Ludwigi vorschlage.

[99] 1' F. kurz, den HR. des Hsch. nicht überragend; die SpitzenR. der Hlb.-Tergite sind fast immer heller gesäumt:


Untergattung: Mycetoporus in spe.


4'' Hsch. ausser den (2) Punkten in der Nähe des V.- u. HR. jederseits mit 1–3 Punkten auf der Scheibe.

5'' Hlb. fast parallel, lang; Kf.Ts. kurz, ihr vorletztes Gld. deutlich verdickt.

6'' Dunkelbraun oder rotbraun, die Basis der F.u.B. gelbrot, Fld. manchmal mit rötlichem Schulterfleck, neben der dorsalen Punktreihe hinten innen noch mit 1–3 überzähligen Punkten. 3,5–5 mm. – T. 47, Fg. 5. – (M. lepidus Grav., nanus Grav., merdarius Schrk.) – Unter Moos u. Laub nicht selten.

brunneus Mrsh.

6' Schwarz, Fld. rot, Epipleuren dunkel, F.Basis u.B. gelbrot, Hlb. dicht u. stark punktiert. Fld. einfarbig, nur um das Sch. oft dreieckig angedunkelt. 4–5,5 mm. – (M. Heydeni Scriba.) – Wie der vorige, etwas seltener.

longulus Mnnh.1

5' Hlb. kürzer, von der Basis allmählich verengt, Kf.Ts. länger, ihr vorletztes Gld. viel schlanker, nicht verdickt. Hlb. feiner punktiert. Bräunlichrot, der K., die Epipleuren der Fld., die M.- u. HBr. u. die Basis der Hlb.-Tergite schwarz oder braunschwarz, die Wurzel u. Spitze der F., die Ts.u.B. rotgelb. Fld. neben der dorsalen Punktreihe innen vorne oder hinten noch mit meist 2 akzessorischen Punkten. Oft ist die Deckenscheibe neben der Naht mit einem grossen schwarzen Längswisch gezeichnet u. die Nebenpunktreihe ist aus reichlicheren Punkten gebildet: v. plagiellus nov. – M. marginatus Kr. ist eine seltene Nigrino-Form dieser Art mit vorherrschend schwarzer Färbung. 4–5 mm. – (M. punctatus Fauv., bicolor Mäkl.) – In Deutschland selten. V. plagiellus besonders im Kaukasus, aber auch in den Beskiden.

punctus Gyll.

4' Hsch. ausser den RPunkten ohne dorsale Porenpunkte, aber die vorderen 2–4 RPunkte stehen oft weit vom VR. auf die Scheibe gerückt.

7'' Fld. ausser der Dorsal- u. Nahtpunktreihe mit noch 2 dazwischenliegenden Nebenpunktreihen.

8'' Die mittleren 2 vorne auf der Scheibe befindlichen Punkte sind dem VR. näher als der Hsch.Mitte; oder sie sind von einander viel weiter entfernt, als vom VR.

9'' Schwärzlich, die Schultern u. der HR. der Fld. braunrot, der Mund, die Wurzel der F.u.B. rotgelb, die HSchl. an der Basis meistens angedunkelt. 4,5–5 mm. – Schlesien, Böhmen. Im Riesengebirge u. im Böhmerwald, sehr selten.

Brucki Pand.

9' K.u. Hsch. schwarz, die R. des letzteren, sowie die Analhälfte der Hlb.-Tergite rostrot, die Fld. rot, Epipleuren dunkel, Ts., F. zum grossen Teile u.B. gelbrot. 4,2 mm. – Glatzer Gebirge, Böhmerwald.

laevicollis Epph.

8' Die mittleren 2 vorne auf der Scheibe befindlichen Punkte sind der Hsch.-Mitte näher als dem VR., oder sie sind einander näher, als der Raum von ihnen zum VR. beträgt. Schwarz, Hsch. rot, Fld. u. Hlb., letzterer bis auf die helleren SpitzenR. der Tergite, schwarz oder braunschwarz, die Schultern u. der SpitzenR. der Fld. rot; Mund, Wurzel der F.u.B. gelbrot. 4–5 mm. – ( M. lucidus Er.) – In Deutschland überall nachgewie sen, aber selten.

rufescens Steph.

[100] 7' Fld. zwischen der Naht u. dorsalen Rückenpunktreihe höchstens mit einer überzähligen, verkürzten Punktreihe.

10'' Fld. zwischen Naht u. Rückenpunktreihe mit einer akzessorischen Punktreihe.

11'' Körper grösser, das 3. FGld. gestreckt u. länger als das 2. Braunschwarz, der HR. oder alle R. des Hsch., die Fld. u. die HR. der Hlb.-Tergite rot, Epipleuren der Decken, der Mund, die FBasis u.B. gelbrot. Die vorletzten FGld. kaum quer. 5–6 mm. – T. 47, Fg. 4. – Württemberg, Thüringen, Sachsen, Böhmen etc., selten.

Maerkeli Kr.

11' Körper klein, das 3. FGld. klein, kaum länger als das zweite; die Nebenpunktreihe auf den Fld. aus wenigen Punkten bestehend.

12'' Körper vorwiegend braungelb gefärbt, Fld. kaum so lang als zusammen breit. Braungelb, K.u. Hlb. dunkelbraun, F. zum Teile, der Mund, Ts.u.B. gelb. 2,5–3 mm. – (M. nanus Fauv., tenuis Rey.) – Hessen, Thüringen, Sachsen, Schlesien, selten.

Mulsanti Gnglb.

12' Körper vorwiegend schwarz gefärbt, Fld. reichlich so lang als zusammen breit. Braunschwarz, Hsch. mit schmal heller durchscheinenden R., Fld. am SpitzenR. u. oft auch an der Naht u. den Schultern rot durchscheinend, F.u.B. braun, die Basis der F.u. Schn. ganz oder zum Teile u. Tr. rostrot. 3–4 mm. – (M. nanus Er., non Grav.) – Unter Moos u. Reisig, im Detritus der Gewässer, in der Ebene u. im Gebirge.

Baudueri Rey.

10' Fld. zwischen Naht u. der dorsalen Rückenpunktreihe ohne Nebenpunktreihe.

13'' Körper schwarz, Fld. einfarbig rot, nur die Sch.-Gegend u. die Epipleuren dunkel. Fld. auf der dorsalen Scheibe hinten meistens mit einigen flachen, kurzen Längsstricheln. Hlb. nur mit sehr kurzen Wimperhaaren besetzt, oben grob punktiert. Manchmal der Hsch. dunkelbraun mit hellerem R. Hierher 2 grössere Arten.

14'' Gross, Hsch. häufig braun, der Porenpunkt in der Nähe der HWinkel des Hsch. ist vom SR. ziemlich weit entfernt, der Raum dazwischen ist so breit als die FKeule. 6–8 mm. – Im Riesen- und Glatzergebirge und im Böhmerwald.

corpulentus Luze.

14' Kleiner, der Porenpunkt in der Nähe der HWinkel des Hsch. ist dem SR. genähert; der Raum dazwischen ist noch nicht halb so breit als die FKeule. 4–6 mm. – (M. australis Rey, confinis et perlaetus Rey.) – T. 47, Fg. 6. In Deutschland überall, aber nicht häufig.

splendens Mrsh.

13' Körper zum grössten Teile gelb oder schwarz. Hlb. mit längeren, abstehenden Wimperhaaren besetzt, feiner punktiert, Körper klein.

15'' Körper zum grössten Teile schwarz. Schwarz, die R. des Hsch., der SpitzenR. u. eine Schultermakel auf den Fld. rot, der Mund, die FBasis u. der grösste Teil der B. rostrot.

16'' Die mittleren 2 Punkte auf dem VTeil des Hsch. sind viel weiter abgerückt vom VR. als die seitlichen. 3–3,5 mm. – (M. Reyi Pand.) – Westfalen, Thüringen, Sachsen, selten.

angularis Rey.

16' Die mittleren u. seitlichen Punkte in der Nähe des VR. des Hsch. sind diesem mehr genähert u. stehen alle 4 in gleicher querer Linie.

17'' Schmäler, Hsch. schwach quer, Fld. viel länger als der Hsch., so lang als zusammen breit, die schräge rote Schultermakel ist gross u. meist längs der Naht nach hinten verlängert, so dass eine breite schwarze Querbinde entsteht. Hlb. stark, wenig dicht punktiert. 3–3,3 mm. – Württemberg, Westfalen.

Reichei Pand.

17' Breiter, nach vorne u. hinten stärker verschmälert, Hsch. stark quer, Fld. so lang als der Hsch., fast etwas kürzer als zusammen breit, die helle [101] Schultermakel der Fld. klein, Hlb. fein u. weitläufig punktiert. 4,5 bis 5,5 mm. – (M. Fairmairei Pand.) – Württemberg, Mähren.

niger Fairm.

15' Körper zum grössten Teile hell gefärbt. Rot, Hlb. schwärzlich oder braun, die HR. heller; auch der K. meist dunkel. Der Mund, die Basis der F.u.B. gelbrot2.

18''' K., Hsch. u. Fld. rot, die Umgebung des Sch. u. die Epipleuren der Fld. schwärzlich. Gld. 4 u. 5 der F. nicht deutlich quer. 4 mm. – (M. scutellaris, subjectus Rey.) – Bayern, Württemberg, Rheinprovinz, Allergebiet, Hildesheim, Böhmen.

forticornis Fauvel.

18'' K. hinten braun oder schwärzlich, Hsch. u. Fld. gelbrot. F. dick, Gld. 4 u. 5 stark quer. 3 mm. – (M. pronus Er., brevicornis Matthews.) – Deutschland, selten.

clavicornis Steph.

18' Wie der vorige, aber die Fld. merklich länger als der Hsch., die F. wie bei forticornis, gelbrot; K.u. Hlb. schwarzbraun, der erstere seltener rot, Fld. in der Umgebung des Sch. getrübt, eine quere Makel hinter der Mitte, welche die Naht u. den HR. nicht erreicht, angedunkelt, oftmals wie schwach schattenartig angedeutet, oder ganz gelbrot. 3–3,3 mm. – Bei Paskau nicht selten; in Schlesien u. weiter verbreitet, auch in Kleinasien.

Reichei v. subpronus nov.

Fußnoten

1 Mit dieser Art ist verwandt M. bimaculatus Boisd., den ich nicht kenne. K. schwarz, Hsch. schwarzbraun mit helleren R., Fld. rotgelb, das Sch. u. seine Umgebung, die SR. u. eine höchstens die hintere Endhälfte einnehmende, nach innen verschmälerte, die HR. u. meist auch die Naht freilassende Querbinde dunkel; Ts.u. die Basis der braunen F. rotgelb. Schmäler als brunneus u. longulus. – 3,5 bis 4 mm. – Im Moose der Gebirgswälder Deutschlands.


2 Hell gefärbte Reichei, wie sie auch vorkommen, unterscheiden sich von den nachfolgenden Arten durch nicht völlig einfarbige Fld. u. deren dichter punktierte Dorsalreihe.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 102.
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