Online-Bibliothek

Braun, Carl Ritter von Fernwald

Braun, Carl Ritter von Fernwald

[229] Braun, Carl Ritter von Fernwald, in Wien, 22. März 1822 in Zistersdorf bei Wien als Sohn des Arztes Carl August B. geb., studierte seit 1841 in Wien; 1847 promoviert, fungierte B. zuerst als Sekundararzt im allgemeinen Krankenhause, speziell unter Schuh's Leitung (1848) und später als Assistent an der geburtshilflichen Klinik für Ärzte unter Professor Klein (1849 bis 53), habilitierte sich 1853 als Privatdozent und wurde noch in demselben Jahre zum ord. Professor der Geburtshilfe in Trient und zum[229] Vize-Direktor der Tiroler Landes-Gebär- und Findelanstalt ernannt. Von hier aus folgte er im November 1856 einem Ruf nach Wien als ord. Professor der geburtshilflichen Klinik für Ärzte. 1867 und 71 fungierte B. als Dekan der med. Fakultät und im Studienjahre 1868 bis 69 als Rektor der Universität in Wien. Im Jahre 1872 wurde B. in den österreichischen Ritterstand erhoben und erhielt 1877 den Hofratstitel. Von ihm wurde die Errichtung der ersten gynäkologischen Klinik in Verbindung mit der ersten geburtshilflichen Klinik befürwortet (1858), ferner mit Rücksicht auf die vorangegangenen Puerperalerkrankungen ein ausgiebiger Ventilationsbau und mehrfache hygienische Einrichtungen im Gebärhause durchgeführt mit dem Erfolge, dass trotz zahlreicher Frequentation von Praktikanten aus aller Herren Ländern die Gesundheitsverhältnisse der Wöchnerinnen sich günstig gestalteten, indem die Mortalität derselben im 20jährigen Durchschnitte auf 1% herabsank. B. starb 28. März 1891. Ausser zahlreichen Arbeiten in periodischen Zeitschriften publizierte B.: »Klinik der Geburtshilfe und Gynäkologie« (im Verein mit Chiari und Spaeth, Erlangen 1855) – »Lehrbuch der Geburtshilfe mit Berücksichtigung der Puerperalprocesse und der Operationstechnik« (Wien 1857) – »Lehrbuch der Gynäkologie« (2. Aufl., Ib. 1881) – »Über 12 Fälle von Kaiserschnitt und Hysterectomie bei engem Becken« (mit[230] achtmaligem günstigem Ausgang) W. m. W. (1883).