[341] Coler, Alwin v., geb. 15. März 1831 zu Gröningen, Kreis Halberstadt, aus einem altpatrizischen Geschlecht des Harzes stammend, studierte auf der Akademie für das Militär zu Berlin 1852 bis 56, trat dann als Unterarzt in das Garde-Dragoner-Regiment und wurde 1857 Assistenzarzt, 1863 Stabsarzt. Infolge[341] seiner Thätigkeit während der Feldzüge 1864 und 66 wurde er 1867 in den preussischen Medizinalstab kommandiert und 1868 bei Gründung der Medizinal-Abteilung im Kriegsministerium Dezernent in derselben. In der Medizinal-Abteilung verblieb er seitdem, nur 1870/71 war er als Divisionsarzt der 1. Division thätig, wurde 1874 Generalarzt, 1885 Abteilungschef in der Medizinal-Abteilung und 12. Februar 1889 Generalstabsarzt der Armee, Chef des Sanitäts-Korps und der Medizinal-Abteilung im Kriegsministerium und Direktor der militärärztlichen Bildungsanstalten (Kaiser Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen), 7. März 1889 Wirklicher Geheimer Ober-Medizinal-Rat. 1891 erhielt er den Rang als Generalleutnant, 1892 wurde er auf Vorschlag der Berliner Universität zum ordentlichen Honorarprofessor ernannt. v. C. hat das Militär-Sanitäts-Wesen im Krieg und Frieden organisatorisch auf neue Grundlagen gestellt und das Sanitätskorps in wissenschaftlicher, administrativer und persönlicher Beziehung zu einer hohen Stufe der Leistungsfähigkeit entwickelt. Auch war sein Ziel, eine enge Verbindung mit dem Zivilmedizinalwesen, zu gegenseitiger Förderung, herzustellen und zu befestigen.