[631] Griesbach, Hermann Adolf, geb. 9. April 1854 zu Schwartau im Fürstentum Eutin, verwandt mit der Herschel'schen Familie; studierte Naturwissenschaften, insbesondere Biologie und Chemie und Medizin, insbesondere Physiologie, medizische Chemie und Hygiene in Marburg, Leipzig, Göttingen, Berlin und Heidelberg, promovierte 1876 zum Dr. phil. in Leipzig, 1885 zum Dr. med. in Heidelberg und unternahm behufs weiterer Ausbildung mehrere Reisen nach Dänemark, Schweden, Russland und Italien, habilitierte sich 1883 an der Baseler Universität ursprünglich für Zoologie und wirkt daselbst seit 1885 als Dozent für Histologie, sowie als Professor für Chemie, Biologie und Hygiene an der mit technischen Fachklassen verbundenen Oberrealschule in Mühlhausen. G. veröffentlichte eine Reihe von zoologischen Abhandlungen, histologischen Arbeiten und physiologisch-chemischen Untersuchungen, insbesondere über Blut und Blutgewinnung, verschiedene Aufsätze über die Vorbildung der Medizin-Studierenden im Hinblick auf die Neugestaltung der medizinischen Prüfungen (D. m. W. 1891, M. m. W. 1894), ist neuerdings besonders bekannt geworden durch seine Arbeiten über Unterrichtshygiene und seine physiologischen Untersuchungen über geistige Ermüdung und Sinnesschärfe, sowie durch sein Lehrbuch: »Physikalisch-chemische Propaedeutik mit Berücksichtigung der medizinischen Wissenschaften und mit historischen und biographischen Angaben« (Leipzig 1895 bis 98). Besonders genannt[631] seien noch: »Über Beziehungen zwischen geistiger Ermüdung und Empfindungsvermögen der Haut« (A. f. H. Bd. 24) – »Energetik und Hygiene des Nervensystems« (München und Leipzig 1895) – »Hygienische Schulreform« (Hamburg und Leipzig 1899) – »Vergleichende Untersuchungen über die Sinnesschärfe Blinder und Sehender« (Bonn 1899). Gr. ist korresp. Mitgl. der Société de Médecine von Gent und der Danziger naturforschenden Gesellschaft.