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Roth, Wilhelm August

[1432] Roth, Wilhelm August, Militärhygieniker zu Dresden, geb. 19. Juni 1833 zu Lübben in der Niederlausitz, studierte seit 1851 auf der Berliner Univ. als Eleve des med. chir. Friedrich Wilhelms-Instituts, wurde 1855 Doktor, 1856 Unter-, 1857 Assistenz-, 1861 Stabsarzt beim Friedrich Wilhelm-Institut, 1863 am Invalidenhause und an der Central-Turnanstalt, 1867 Oberstabsarzt und Lehrer an der Kriegs-Akademie in Berlin, 1870 General- und Korpsarzt des 12. königl. sächs. Armee-Korps zu Dresden und im Feldzuge zugleich Armee-Generalarzt der Maasarmee, seit Frühjahr desselben Jahres als Generalarzt I. Kl. an die Spitze des kgl. sächs. Militärsanitätswesens berufen, übernahm 1873 die Professur der Gesundheitspflege am Polytechnikum zu Dresden und leitete zugleich die militärärztlichen Fortbildungskurse. R., der 12. Juni 1892 in Dresden starb, gehört zu den bedeutenderen deutschen Militärärzten. Er hat eine grosse Reihe von Schriften zur Militärmedizin und Militärhygiene veröffentlicht, so: »Militärärztliche Studien« (2 T., Berlin 1867, 68) – »Grundriss der physiol. Anatomie für Turnlehrer-Bildungsanstalten« (Ib. 1866; 2. Aufl. 1872); zusammen mit Lex: »Handb. der Militärgesundheitspflege« (3 Bde., 1872 bis 77), mehrere Publikationen aus dem königl. sächs. Militär-Sanitätsdienst u.s.w. Seit 1872 gab er auch einen »Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete des Militär-Sanitätswesens« heraus. Er machte mehrere wissenschaftl. Reisen, 1863 in das Lager zu Châlons u.s.w., besuchte die englische Armee, fungierte 1876 als deutscher Preisrichter auf der Industrie-Ausstellung zu Philadelphia. Zuletzt war er Gen.-Arzt I. Kl., Vorstand der Sanitäts-Direktion,[1432] ord. Honorar-Prof. am kgl. Polytechnikum, Mitglied und Stellvertreter des Präsidenten des Landes-Medizinal-Kollegiums. Am 28. April 1894 wurde im Vorgarten des Garnisonlazaretts zu Dresden sein Denkmal enthüllt.