[1729] Troeltsch, Anton Friedrich Freiherr von, berühmter Ohrenarzt, geb. zu Schwabach bei Nürnberg 3. April 1829, studierte seit 1847 in Erlangen Jura, seit 1848 Naturwissenschaft in München, 1849 bis 53 in Würzburg Med., promovierte hier 1853, widmete sich dann in Berlin und Prag der Augenheilkunde und hierauf erst seinem künftigen Lebensberufe, dem Spezialfache der Otiatrie. Er besuchte Dublin, London, Paris und kehrte darauf nach Würzburg zurück, wo er zunächst die allgemeine Praxis trieb, nebenher mit anatom. Untersuchungen über das Gehör beschäftigt. 1860 habilitierte er sich in Würzburg für Otiatrie, wurde 1864 zum Prof. e. o. ernannt und wirkte in dieser Eigenschaft bis zu seinem 10. Jan. 1890 erfolgten Tode. Von ihm rühren her: »Die angewandte Anatomie des Ohres« (1860) – »Lehrbuch der Ohrenheilkunde« (in 1. Aufl. 1862; in 7. Aufl. 1881 erschienen) – »Die chirurgischen Wundkrankheiten des Ohres« (Pitha und Billroth's Handb., 1866) – »Die Krankheiten des Ohres im Kindesalter« (Gerhardt's Handb., 1880) – »Gesammelte Beiträge zur pathologischen Anatomie des Ohres etc.« (1883). Der grössere Teil dieser Publikationen ist ins Französ., Russ., Engl., Holländ., die letztgenannte auch ins Ital. übersetzt. T. begründete 1864 das Archiv für Ohrenheilkunde, das erste Spezialorgan für Otiatrie und war bis 1873 dessen alleiniger Redakteur. Sein Hauptverdienst[1729] liegt in dem Ausbau der Untersuchungsmethoden speziell durch Vervollkommnung der Beleuchtung des äusseren Ohres und des Trommelfells mittels reflektorischen Tages- oder Lampenlichts.