Gerbrandt, Frl. Marie

[252] *Gerbrandt, Frl. Marie, Lehrerin, Marienau, Westpreussen, wurde am 3. Februar 1861 zu Klein-Falkenau a. d. Weichsel geboren. Als sie 11 Jahre alt war, siedelte sie mit ihren Eltern nach Marienau, einem Dorfe im Weichsel-Nogat-Delta über. Dem dortigen Dorfschullehrer Moritz – einem ungewöhnlich tüchtigen Manne in seinem Beruf – der sie durch Privatunterricht weiter fortbildete und ihrem eifrigen Selbststudium verdankte sie es, dass sie ihr Lehrerinnenexamen machen konnte. Nachdem sie dann 2 Jahre als Erzieherin thätig gewesen, wurde sie an die 2. Klasse der genannten Dorfschule berufen, wo sie noch jetzt thätig ist. Friedrich Spielhagens Werke waren von grossem Einfluss auf das junge Gemüt und seine Werke waren ihr das Ideal der Romandichtung. Sie wurde eine eifrige Anhängerin und Verehrerin dieses Mannes und seiner Werke. Ihm sandte sie daher auch ihre Erstlingsarbeit ein mit der Bitte um sein Urteil. Friedrich Spielhagen gab es und[252] vier Jahre später vermittelte er den Verkauf ihres ersten grösseren Romans: »In engen Schranken« an die Deutsche Verlagsanstalt. Die Einführung in die Familie Spielhagens wurde der jungen Schriftstellerin von künstlerischen und persönlichen Vorteilen. Die Wege waren der jungen Schriftstellerlaufbahn geebnet.

‒ In engen Schranken. Rom. 8. (328) Stuttgart 1894, Deutsche Verlags-Anstalt. 3.–; geb. 4.–

‒ Sich selber treu. Rom. Stuttgart 1896, Engelhorn. geb. 1.50

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 252-253.
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