Grundschöttel, Marie

[289] *Grundschöttel, Marie, Ps. Martin im Grund und M. Grund, München-Schwabing, ist am 20. Juni 1832 als die Tochter eines Geheimen Justizrates zu Koblenz geboren, erwählte nach des Vaters Tode, obwohl schon in reiferen Jahren, das Lehrfach und ging nach England, wo sie als Lehrerin und Schülerin zugleich in einem der ersten Pensionate auftrat. Während ihres einjährigen Aufenthaltes daselbst trat sie zur Familie Ferdinand Freiligraths in freundschaftliche Beziehungen. Von London begab sie sich nach Brüssel und wurde durch eine Familie der höchsten Aristokratie in den bedeutendsten flämischen Künstlerkreisen bekannt. Nachdem sie ihr Lehrerinnenexamen in Düsseldorf absolviert hatte, weilte sie zwei Jahre in Deutschland, war dann abwechselnd auf Reisen in Italien, Istrien, Illyrien, der Insel Wight; zuletzt führte sie ihr Weg nach Toscana und Rom. Nach ihrer Heimkehr widmete sie sich in Wiesbaden dem Studium der Kunst, weilte zu dessen Förderung in Düsseldorf und Berlin, absolvierte 1876 ihr Examen an der Akademie der Künste in Berlin und wurde dann als Zeichenlehrerin an der städtischen höheren Töchterschule in Köln angestellt. Im Jahre 1888 legte sie ihr Lehramt nieder und zog nach Wertheim in Baden, dann 1892 nach Darmstadt. Seit 1894 lebte sie in München-Schwabing und ist da gestorben.

‒ Das Miedei vom Tegernsee. Erzählg. aus den bayer. Hochgebirgen, 8. (92) Berlin 1897, Verlag des christlichen Zeitschriften-Vereins. 1.50; geb. 2.–

‒ Diesseits und Jenseits. Gedichte. 1874.[289]

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 289-290.
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