Salmuth, Dina

[221] *Salmuth, Dina (Abkürzung v. Bernhardine), Freifrau von, Excellenz, Ps. Dina und Bernhard von Salma, Berlin W, Kleiststrasse 39, wurde am 31. Mai 1826 auf dem Rittergute Briesen bei Friesack in der Mark Brandenburg geboren. Sie war die jüngste Tochter des damaligen Rittmeisters, späteren Majors von Bredow und seiner Gemahlin Bernhardine geb. von Wulffen aus dem Hause Grabow (Provinz Sachsen). Sie genoss auf dem Lande die Erziehung ihres Standes durch Hauslehrer und Erzieherinnen und schliesslich in einem Mädchenpensionat in Berlin. Mit 16 Jahren der Schule entwachsen, ergriff das junge Mädchen, von einem rastlosen Wissensdrange getrieben, jede Gelegenheit, ihr Wissen zu erweitern. Der Theologe Ernst Hoche lehrte sie Hegel, Fichte, Kant und Jean Paul kennen, mit dem italienischen Professor Fabrucci studierte sie Dante und Petrarca, und mit dem irischen Dichter Concanon Byron und Thomas Moore, während sie ihr[221] poetisches Talent an den neueren deutschen Dichtern bildete. Der bekannte Recensent Rellstab sagte über ihre Gedichte: »Man empfindet ein Vollsaugen der Dichterin von dem Besten unserer Litteratur, ohne dass sie an ihrer Eigenart etwas verloren hat.« – Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie von dem Pianisten Gustav Schumann. 1847 veröffentlichte sie eine Sammlung von Gedichten unter dem Titel »Jugendblüten« von Dina. Diese Gedichte verdanken ihre Entstehung zum Teil ihren Reisen im Süden Europas. – 1848 vermählte sie sich mit Ludwig Freiherrn von Salmuth, einem jungen Offizier. 1852 erschienen die »Jugendblüten« in zweiter verbesserter Ausgabe unter dem Namen »Dina von Salmuth«. Für Musik begabt und von ihrem vortrefflichen Meister gefördert, widmete sie sich dieser Kunst in hohem Masse. Doch 1861 veröffentlichte sie einen dreibändigen Roman »Graf Mocenigo« unter dem Pseudonym Bernhard von Salma. Mit dem Heranwachsen ihrer Kinder und der Stellung ihres Gemahls wuchsen die Pflichten für Haus und Familie, denen sie sich mit vielem Ernste widmete. Veröffentlicht hat sie in der Zeit nur Gedichte zu verschiedenen Gelegenheiten, in der deutschen Dichterhalle, in Sammlungen etc. und ein Weiteres sich vorbehalten. 1887 trat ihr Gemahl – jetziger General der Kavallerie – als Generallieutenant in den Ruhestand und seither wohnt sie in Berlin.

‒ Jugendblüten. Dichtgn. 1. Aufl. 1847 unter dem Titel: Jugendblüten von Dina von Salmuth. 2. Aufl. 1852. 8. (197) Berlin, Alexandes Duncker. geb. 4.50

Werke s. auch Bernhard von Salma.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 221-222.
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