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[445] 16-19. Durch den Mangel des in den vorhergehenden Versen überall hervortretenden Refrains, durch den ganz abweichenden Inhalt und durch die schwülstige, gekünstelte Sprache sondern sich diese Verse von dem schönen Liede mit Sicherheit ab. Es scheint Vers 16 ein Gabenlob (dānastuti) zu sein und 17-19 scheint ein von den Söhnen des Vrischāgir angefügter Zusatz, der ihnen, wie es scheint, die Autorschaft des ganzen Liedes sichern soll.


16. Die rothe, dunkelbraune Stute, mit hellem Fleck auf der Stirne, mit Geschirr versehen, die glänzende aus dem Schatze [falls nicht râjna statt rāyá zu lesen ist] des Ridschrāçva, welche den hengstbespannten Wagen an den Deichseln zieht, hat sich als glückbringend gezeigt bei den benachbarten Stämmen.

17. Dieses Lied singen dir dem Stiere, o Indra, die Söhne des Vrischāgir als Huldigung; Ridschrāçva mit seinen Genossen und Ambarīscha, Sahadeva, Bhajamāna, Surādhas.

18. Die Feinde und Verderber hat der vielgerufene, nach seiner Weise schlagend zur Erde niedergeschmettert mit seinem Geschoss; er gewann mit seinen glänzenden Genossen das Land, gewann die Sonne, gewann die Gewässer, der mit schönem Blitze versehene.

19. Zu aller Zeit sei Indra unser Fürsprecher, und ungefährdet mögen wir Beute erlangen; das möge uns Mitra und Varuna gewähren, Aditi, das Meer, der Himmel und die Erde.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 445.
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